Die Idee Pilze zu essen geht schon tausende von Jahre zurück. Im alten Griechenland glaubte man, sie würden den Kriegern Stärke im Kampf geben und für die alten Römer waren sie „Nahrung für die Götter“. Die Chinesen verwenden sie seit Jahrtausenden als „Elixier des Lebens“. Es gibt Überlieferungen von den größten und ältesten Zivilisationen unserer Welt, in welchen die Pilze ein fester Bestandteil der Gourmet-Küche waren.
Verglichen zu damals, ist der heutige Hauptgrund für die weite Verbreitung die Nährstoffzusammensetzung. Pilze haben wenig Kalorien, wenig Kohlenhydrate und Fett. Dafür enthalten sie aber verschiedene, wichtige Nährstoffe wie Vitamin D, Proteine und Fasern.
Die Vermutungen unserer Vorfahren, dass in den Pilzen mehr steckt als „nur“ wichtige Nährstoffe ist bis jetzt nur unzureichend durch Studien bewiesen*. Dennoch werden sie auch nicht nur in der traditionellen, chinesischen Heilkunde für ihre positiven Zusatzeffekte eingesetzt. Auch in der westlichen Zivilisation werden sie für ihre gesundheitsfördernde Wirkung verzehrt. Das passiert entweder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder traditionell zu Gerichten verarbeitet.
Womit wir auch schon beim Thema Gerichte gelandet sind. Ein weiterer cooler Punkt an Pilzen ist, dass sie auf hundert verschiedene Arten zubereitet werden können. Wir können sie entweder frisch verwerten und roh essen (bitte aufpassen und ausreichend informieren: manche Pilze können NICHT roh gegessen werden, weil sie dann noch Schadstoffe enthalten, welche erst „herausgekocht“ werden müssen), oder in der Pfanne braten. Auch zu Eintöpfen werden sie gerne hinzugefügt. Außerdem können wir die Pilze trocknen und zermalmen und als Nahrungsergänzung verwenden. Trockene Pilze lassen sich auch aufheben und sobald wieder benötigt rehydrieren und ganz normal weiterverarbeiten. Außerdem werden Pilze auch zu Gewürzen verarbeitet. Wir können die Pilze auch einlegen. Manche Pilze werden ausschließlich für einen Aufguss verwendet und sind an sich nicht essbar, wie beispielsweise der Reishi.
Pilze haben in jeder lokalen Cuisine ihren Platz. Angefangen von der mediterranen Küche, über die französische und italienische Küche, hin zur chinesischen und japanischen Küche. Und was so weit und so lange einen solchen Stellenwert in der Kulinarik hat wie die Pilze, das kann eigentlich nur gut sein!
Im nächsten Teil geht es um die Ökologische Eigenschaften des Pilzanbaus.
* Es existieren Studien, welche heilende Wirkung von Pilzen beweisen wollen. Ich habe aber keine einzige Studie gefunden, welche über einen längeren Zeitraum mit einer fixen Kontrollgruppe von Menschen durchgeführt wurde. Stattdessen habe ich sämtliche Hinweise dazu gefunden, dass eben solche Arten von Studien fehlen.
Aus diesem Grund wird jegliche positive Wirkung der Pilze den Nährstoffen, welche sie enthalten, zugeschrieben. Das bedeutet, dass zwar Pilzarten aufgrund deren Inhaltsstoffe positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus wie z.B. blutdrucksenkende Wirkung haben kann, genauso wie es Karotten nachgesagt wird, dass sie gut für die Augen sind, jedoch können Pilze keine Krankheiten heilen.
Pilze sollten deswegen NIEMALS mit einem Arzneimittel verwechselt werden. Es gibt KEINE Studien, die jegliche außergewöhnliche heilende Wirkung beweisen. Egal wie damit geworben wird, Pilze sind, was deren heilende Eigenschaften angeht, bestenfalls eine (gute) Nahrungsergänzung.