Name: Judasohr

Lateinischer Name: Auricularia Auricula-Judae

Schwierigkeit: Mittel

Substrat: Hartholz

Inkubationstemperatur: 25-30°C

Inkubationszeit: 3 – 5 Wochen

Fruchtungstemperatur: 12-20°C

Fruchtungszeit: 2 – 3 Wochen

Flushes: 3 – 5

Verhältnis Ertrag/Substrat:

Das Judasohr ist eine vor allem in Europa verbreitete Pilzart. Es gibt einen sehr nahen Verwandten aus dem Ostasiatischen Raum, den Mu-Err oder auch Ohrlappenpilz genannt, welcher häufig in der asiatischen Küche verwendet wird. Das sind die glibberigen schwarzen Stücke in den Gemüse-Fleisch-Gerichten beim Chinesen.

Das Judasohr hat eine stark auffällige Form und erinnert an eine verschrumpelte Ohrmuschel, woher auch der Name stammt. Die Fruchtkörper sind meistens dunkelbraun und färben sich im gekochten Zustand schwarz. Die Oberfläche ist im rohen Zustand meist filzig und auch wenn der Fruchtkörper nicht so aussieht, ist er weder feucht noch schleimig, es sei denn es hat frisch geregnet. Die Pilze haben einen Durchmesser von etwa 3-10 Zentimeter und sind zwischen 1,5 und 2 Millimeter dick. Sie sind zäh und elastisch. Der Geruch ist in der Regel erdig, vor allem, nachdem es geregnet hat.

Das Judasohr ist ein Parasit und befällt schwache, lebendige Bäume. Er ernährt sich von dem bereits abgestorbenen Holz und ruft auch Weißfäule hervor. Der Pilz ist wenig wählerisch, was die Holzart angeht, bevorzugt aber Hartholz, weswegen er selten auf Fichten oder anderen Nadelbäumen zu finden ist. Das Judasohr ist sehr kälteresistent, weswegen es nicht untypisch ist Fruchtkörper selbst unter dem Schnee zu finden.

Geschmackstechnisch ist das Judasohr sehr neutral. Verwendet wird es primär wegen seiner, im feuchten Zustand, schleimigen, eigenartigen Konsistenz. In der europäischen Küche ist der Pilz weniger stark vertreten, dafür aber vor allem in der Chinesischen als eine Art „Füllpilz“, als Ergänzung. Auch in der chinesischen Medizin wird er oft gegen Arteriosklerose verwendet und soll angeblich entzündungshemmend wirken und den Cholesterinspiegel senken.