Name: Schopftintling, Spargelpilz, Porzellantintling, Tintling
Lateinischer Name: Coprinus Comatus
Schwierigkeit: mittel bis schwer (muss genau richtig geerntet werden)
Substrat: Holz
Inkubationstemperatur: 15-20°C
Inkubationszeit: 2 Wochen
Fruchtungstemperatur: 10-15°C
Fruchtungszeit: 2-3 Wochen
Flushes: 1-2
Verhältnis Ertrag/Substrat:
Der Schopftintling ist ein zersetzender, tote Materie befallender Pilz. Die Hauptnahrungsquellen sind sowohl abgestorbenes Holz, aber auch kleine Fadenwürmer. Das macht den Schopftintling zu einem der wenigen, bekannten Fleischfresser. Das Myzel des Pilzes bildet sogenannte Fangorgane, welche Dornen mit Gift enthalten. Dieses Gift lähmt die kleinen Würmer. Anschließend werden sie vom Myzel überwachsen und innerhalb weniger Tage verdaut.
Der Fruchtkörper des Schopftintlings ist im Anfangsstadium sehr eindeutig und leicht von anderen Pilzarten abzugrenzen. Er ist länglich, weiß und über den Stiel gestülpt. Innerhalb kürzester Zeit bildet sich am unteren Rand der Kappe eine schwarze Verfärbung und der Pilz beginnt eine dunkle Flüssigkeit auszuscheiden, welche an Tinte erinnert. Über ein paar Tage hinweg wird diese dunkle Flüssigkeit immer mehr und „frisst“ den Fruchtkörper auf. Das liegt an der einmaligen Eigenschaft des Schopftintlings: Sobald die Fruchtkörper gewachsen sind, beginnen sie sich selbst zu verdauen und aufzulösen.
Der Schopftintling ist ein weit verbreiteter und beliebter Speisepilz. Er schmeckt meist süßlich und mild, sollte aber gekocht werden, da er roh etwas unverträglich sein kann. Außerdem sollte er nicht in Kombination mit alkoholischen Getränken verzehrt werden, da das in ihm enthaltene Coprin dadurch zu Magenproblemen führen kann. Er ist in der nördlichen Hemisphäre weltweit verbreitet und wächst hauptsächlich von April bis November.
Bei Hobbypilzzüchtern ist er meistens wegen seiner besonderen, selbstauflösenden Eigenschaft sehr als Vorzeigeexemplar beliebt. Der Schopftintling ist definitiv ein Nischenpilz, denn wenn man ihn nicht zum richtigen Zeitpunkt erntet, dann zerfließt er wortwörtlich. Deswegen verzichten die meisten Pilzzüchter auf seinen Anbau, wenn sie nicht täglich die Zeit haben den Fortschritt der Fruchtkörper zu überwachen.